Chirurgische Operationen kommen in der Regel erst in Betracht, wenn die anderen Behandlungsmethoden, also Tropftherapie und Laser – Operationen beim Glaukom ausgeschöpft sind.
Neue Erkenntnisse haben aber auch ergeben, dass es durchaus Fälle gibt, wo man eine Op einer Tropftherapie vorzieht. Das ist sehr individuell zu sehen und eine Entscheidung des behandelnden Arztes und des Patienten.
Man unterscheidet folgende chirurgische Operationen:
Ziel bei jedem dieser Eingriffe ist es, die Senkung des Augeninnendrucks zu erreichen:
Iridektomie:
Dieser Eingriff zählt zu den ältesten antiglaukomatösen Eingriffen. Ein kleines dreieckiges Stück der Iris (Regenbogenhaut) wird dabei herausgeschnitten. Der Eingriff ist sehr wirkungsvoll bei einem Winkelblock-Glaukom und verhindert weitere Glaukomanfälle dauerhaft.
Trabekulektomie/Goniotrepanation:
Der auch als „fistulierende Operation“ bezeichnete chirurgische Eingriff ist heutzutage eine Standardoperation bei dem chronischen oder Offenwinkelglaukom. Es wird eine neue Abflussmöglichkeit geschaffen, wodurch das Kammerwasser aus dem Augeninneren unter ein schützendes Lederhautläppchen und von dort dann unter die Bindehaut laufen kann.
Trabekulotomie:
Bei diesem chirurgischen Eingriff, der ebenfalls beim chronischen oder Offenwinkelglaukom zum Einsatz kommt, wird mit einer sehr komplizierten Operationstechnik versucht, die natürlichen Abflusswege des Kammerwassers durch das Trabekelwerk wieder durchgängig zu machen.
Kanaloplastik:
Eine neue, nicht perforierende Methode ist die Kanaloplastik. Während der Operation wird eine Viskokanalostomie vorgenommen. Ein Mikrokatheter mit einem Durchmesser von 200 μ wird verwendet, um den Schlemmschen-Kanal zu dehnen. Nach erfolgter Dilatation wird der Katheter wieder zurückgezogen und gleichzeitig damit ein Faden im Kanal platziert und straff geknüpft, um permanent Spannung auf das Trabekelmaschenwerk zu bringen.
Trabektom:
Beim Trabektom wird ein Teil des Trabekelwerkes minimalinvasiv entfernt. Dieses Verfahren ist sehr schonend, so dass ggf. zu einem späteren Zeitpunkt weitere Eingriffe (z. B. eine Trabekulektomie) kein Problem darstellen.
Weitere Informationen zu diesem seit 2009 in Deutschland verfügbarem OP-Verfahren finden Sie hier:
https://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/07_kliniken/augen/pdf/papers/Jordan201 1Trabektom.pdf
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